 |
|
|
|
|
BTM N/R5, R6/9 in Landquart 2007
|
Battaglia und Vogel Bündner Meister
An den Bündner Tennismeisterschaften in Landquart triumphierten mit der Zizerserin Petra Vogel und Orlando Battaglia aus Samedan zwei Junioren über die ältere Konkurrenz.
|
 |
|
Pietroboni, Battaglia, Kälin |
|
|
Schlagkräftig war Orlando Battaglia, das stand vor dem Endspiel ausser Frage. Doch würde der 17-Jährige aus Samedan auch über genügend Kräfte verfügen, um mit Altmeister Marco Kälin den letzten und härtesten Konkurrenten im Kampf um den Meistertitel aus dem Weg zu räumen? Vieles sprach gegen Battaglia.
Am Vorabend klagte er im Halbfinal des Herrendoppels, das bis spät in die Nacht andauerte, über starke Rückenschmerzen, die ihn vor allem beim Aufschlag behinderten. Es folgte am Sonntag ein episches Duell gegen den Titelverteidiger Gianfranco Pietroboni. In diesem Halbfinal lagen die Vorteile lange auf der Seite des Defenders Pietroboni. Dank seinem zermürbenden Spiel entschied er den ersten Satz im Tie-Break für sich und führte im zweiten Durchgang bereits mit Break. Battaglia wendete das Blatt jedoch zu seinen Gunsten und verliess den Platz nach fast drei Stunden mit dem Resultat von 6:7 6:4 6:3 als Sieger.
Spannung bis zum Ende
Marco Kälin musste in seinem Halbfinal gegen den Topgesetzten Roman Hosang zwar auch über drei Sätze gehen, benötigte für das 6:3 2:6 6:3 aber weniger Zeit und hatte zudem auf die Doppelkonkurrenz verzichtet. Dies konnte bei den hochsommerlichen Temperaturen, die am Sonntag in Landquart herrschten, ein matchentscheidender Faktor sein. Und tatsächlich schien das Endspiel den erwartet guten Verlauf für den 37-jährigen Kälin zu nehmen. Spielerisch war Battaglia zwar ebenbürtig, doch offensichtliche Beschwerden beim Aufschlag ermöglichten Kälin Breaks zum 2:1 und zum 5:2 und damit den Gewinn des ersten Satzes. Optisch änderte sich auch im zweiten Durchgang wenig. Battaglia setzte die Hitze weiter zu, während auf der Gegenseite der mehrmalige Bündner Meister aus Grüsch keine Anzeichen von Schwäche erkennen liess. Doch Battaglia servierte nun konstanter, vermochte die entscheidenden Punkte öfters für sich zu gewinnen und erzwang damit einen Entscheidungssatz. Das Niveau zollte nun zwar den äusseren Bedingungen Tribut, doch die Spannung blieb bis zum für Kälin bitteren Ende. Battaglia konnte schliesslich seinen zweiten Matchball zum 2:6 6:4 7:5 verwerten.
Überraschender Sieger
Dass der kantonale Meistertitel an den jungen Engadiner ging, war eine Überraschung. Auch für Battaglia selber: „Ich wollte zwei Runden überstehen, weiter habe ich nicht vorausgedacht“, sagte der frischgebackene Bündner Meister zur Ausgangslage. Er erwartete ein schwieriges Viertelfinale gegen den ehemaligen Finalisten Roger Lang. Spätestens nach dem souveränen 6:0 6:2 in dieser Partie musste aber auch er sich Chancen auf den Titel ausrechnen. „Es war schon hart“, meinte Battaglia zum physisch anforderungsreichen Finaltag. Nach über fünf Stunden Tennis wurden seine Anstrengungen schliesslich belohnt.
Zweiter Titel für Vogel
|
 |
|
Hug, Vogel, Demont |
|
|
Bei den Damen erwarteten alle eine Neuauflage des Endspiels der vergangenen zwei Austragungen zwischen Simona Demont und Petra Vogel. Unzählige Duelle haben sich die beiden Absolventinnen des Sportgymnasiums in Davos bereits geliefert und meistens waren sie so hart umkämpf, dass vor dem diesjährigen finalen Duell ein Siegertipp reiner Spekulation gleichkam. Demont war die Titelverteidigerin und konnte souveräner in den Final vorstossen als Vogel, die ihrerseits das letzte Duell der Beiden vor Wochenfrist für sich entschieden hatte. Tatsächlich war es auch die 18-jährige Vogel, die den besseren Start erwischte und den ersten Satz überlegen gewann. Demont bewies anschliessend Kämpferqualitäten und schien Vogel in der Hitze regelrecht zu zermürben. Doch für die Zizerserin Vogel sollte sich ihre offensivere Spielweise ausbezahlen. Sie gewann den Final mit 6:1 3:6 6:3 und sicherte sich somit ihren zweiten Bündner Meistertitel.
|
 |
|
Lang/Vesti, Allemann/Gredig |
|
|
|
 |
|
Hug/Hug, Spring/Spring |
|
|
|
 |
|
Vesti/Kleemann, Vogel/Schmid |
Vesti/Lang Sieger im Doppel
Neben den Einzelkonkurrenzen wurden in Landquart auch die Bündner Meisterschaften im Doppel ausgetragen. Bei den Herren konnten sich Bernhard Vesti und Roger Lang nach ihren Viertelfinalniederlagen im Einzel mit dem Doppeltitel trösten. Sie besiegten im Final Christian Allemann und Mario Gredig mit 6:3 6:2. Im Damen-Doppel gewannen Petra und Sarah Hug das Familienduell gegen Michèle und Fabienne Spring mit 6:2 6:4. Im Finale des Mixed-Doppels, das als letzte Partie am späten Sonntagabend ausgetragen wurde, machten Petra Vogel und Armin Schmid mit ihren Gegnern kurzen Prozess. Sie gewannen gegen Bernhard Vesti und Sara Kleemann überraschend deutlich mit 6:3 6:1.
Die Beste aller Zeiten
Das Turnier auf der Tennisanlage Ganda in Landquart war eine rundum gelungene Veranstaltung. Die Zuschauer erschienen im hochsommerlichen Wetter zahlreich und bekamen viele hochkarätige Spiele zu sehen. Der für die einwandfreie Turnierorganisation mitverantwortliche Viktor Milota erklärte: „Ich denke das Turnier war sehr, sehr gut besetzt. Besseres Tennis gibt es in Graubünden nicht.“ Tatsächlich war von Disentis bis Pontresina alles was Rang und Namen hat nach Landquart gereist und ermöglichte damit die wohl besten Bündnermeisterschaften aller Zeiten.
Mattias Wieland
|
|
|
